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Schraubenarten im Fahrradbereich - Ein Überblick

„Die Schraube“ gibt es nicht – es gibt zahlreiche Arten, die je nach Anwendung spezifische Vorteile mit sich bringen. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Schraubenarten im Fahrradbereich.

1. Schraubenköpfe – Welche Formen gibt es?

Zylinderkopfschraube

  • Häufigster Typ im Fahrradbereich.

  • Vorteil: Viel Material im Kopf → geeignet für hohe Belastung.

  • Nachteil: Relativ hohe Bauform.

Linsenkopfschraube

  • Flacher Kopf, ideal für außenliegende Schraubverbindungen.

  • Beispiel: Gepäckträgerbefestigung, wo das Bein entlangschrammen könnte.

Senkkopfschraube (Kegelkopfschraube)

  • Kann sich komplett im Werkstoff versenken.

  • Bietet leichte Zentrierung.

  • Anwendung z. B. bei Ahead-Vorbauten oder Bosch Kiox 1 Displayhalter.

Gewindestift (Madenschraube)

  • Schraube ohne Kopf.

  • Wird vollständig versenkt.

  • Ideal zum Klemmen (z. B. bei Sattelstützenzügen) oder als Schraubensicherung.


2. Gewindearten – Metrisch, selbstschneidend & Co.

Metrisches Gewinde (z. B. M4, M5, M6)

  • Standardgewinde im europäischen Raum.

  • Vorausgesetzt: vorgefertigtes Gewinde im Material oder passende Mutter.

Selbstschneidende Schrauben mit metrischem Gewinde

  • Vorteil: Kein Vorbohren oder Gewindeschneiden nötig.

  • Zwei Varianten:

    • Mit leicht abgerundeter Spitze.

    • Mit eingearbeitetem Schlitz im Gewinde.

  • Häufig bei Bosch-Komponenten und Kunststoffteilen wie z.B. Kettenschützern.

    Wichtig!
    • In den meisten Fällen ist dennoch ein Vorbohren erforderlich, um Rissbildung im Material oder Montagefehler zu vermeiden. Insbesondere bei harten Kunststoffen oder dünnwandigen Bauteilen,

Blechgewinde

  • Groberes, selbstschneidendes Gewinde.

  • Anwendung: Vor allem bei älteren Fahrrädern oder Kunststoffteilen (z. B. Korbbefestigungen).

  • Für weiche Materialien geeignet


3. Vollgewinde vs. Teilgewinde

  • Vollgewinde: Gewinde reicht bis zum Ende → maximale Flexibilität.

  • Teilgewinde: Glatter Schaftanteil → höhere Stabilität bei Belastung.

    • Vermeidet Sollbruchstellen im Gewindebereich.


4. Besondere Schraubenarten

Passschraube

  • Hochpräziser Schaft ohne Spiel.

  • Anwendung bei Bauteilen, bei denen eine exakte Führung nötig ist wie z. B. Spurstangen bei Lastenrädern.

  • Vorteil: Definierter Anschlag und berechenbare Vorspannung (wichtig z. B. bei Kunststoffgehäusen wie bei Shimano-Schaltwerken).

Dehnschraube

  • Einmal verwendbar!

  • Materialverjüngung erlaubt gezielte Dehnung unter Spannung.

  • Anwendung bei Bauteilen mit kritischer Vorspannung, die Temperaturänderungen ausgesetzt sind.

  • Beispiel: Bosch Gen1-Motoren mit Dehnhülsen an den Hauptschrauben.

Abreißschraube (Blindschraube)

  • Kopf bricht beim endgültigen Anziehen ab.

  • Danach ist keine Demontage mit Werkzeug mehr möglich.

  • Anwendung: Sicherheitsrelevante Bereiche (z. B. Zündschlösser bei Fahrzeugen).

  • Die Anwendung ist bist jetzt noch selten im Fahrradbereich – könnte aber in Zukunft relevant werden.


Fazit

Schrauben sind weit mehr als nur einfache Verbindungsmittel. Ihre Bauform, das Gewinde und ihr Einsatzzweck unterscheiden sich stark. Gerade im Fahrradbereich ist es entscheidend, die richtige Wahl zu treffen. Ob für Rahmenkomponenten, Anbauteile oder sicherheitsrelevante Systeme – die passende Schraube sorgt für Halt, Sicherheit und Langlebigkeit.

Merke: Achte stets auf den Werkstoff, das Drehmoment und die Herstellerangaben – besonders bei Spezialschrauben wie Dehnschrauben oder Passschrauben