Zu Content springen
  • Es gibt keine Vorschläge, da das Suchfeld leer ist.

Schraubensicherungsmittel – Freund oder Feind?

Ist Schraubensicherungsmittel nun eines der wichtigsten Helfer oder DER Gegner im Alltag jedes Mechanikers?

In der Fahrradwerkstatt gibt es ein paar Grundregeln, die jeder beherzigen sollte.

Eine davon lautet:

Verwende Schraubensicherungsmittel!

Leider sieht man es immer wieder – selbst in Profi-Werkstätten – dass auf dieses einfache, aber extrem wirksame Mittel verzichtet wird. Dabei ist es einer der wichtigsten Helfer im Alltag jedes Mechanikers.


Was macht Schraubensicherungsmittel so wichtig?

  1. Schutz vor selbstständigem Lockern:
    Fahrräder sind ständig Vibrationen und Erschütterungen ausgesetzt. Schrauben, die nicht gesichert sind, können sich mit der Zeit selbstständig lösen – mit potenziell gefährlichen Folgen. Schraubensicherungsmittel verhindert genau das und sorgt hier für einen sicheren Halt.

  2. Korrosionsschutz:
    Schraubensicherungsmittel schützt das Gewinde zuverlässig vor Oxidation und Festrosten. Im Gegensatz zu Fett, das sich mit der Zeit auswäscht oder verflüchtigt, bleibt das Schraubensicherungsmittel dauerhaft im Gewinde – auch nach vielen Jahren lässt sich die Schraube noch lösen, ohne dass sie "festgegammelt" ist.


Fett oder Schraubensicherungsmittel?

Viele greifen aus Gewohnheit zu Fett – als vermeintlichen Korrosionsschutz. Doch Fett kann die Schraube gleitfähiger machen und begünstigt damit sogar das Lockern. Außerdem verschwindet es durch Wasser, Witterung und Reinigung. Schraubensicherungsmittel bleibt, wo es ist – und schützt dauerhaft.


Welche Variante ist die richtige?

Es gibt verschiedene Typen von Schraubensicherungsmittel – der Unterschied liegt im Härtegrad:

  • Mittelfest:
    Für fast alle Verbindungen geeignet. Die Schraube bleibt gesichert, lässt sich bei Bedarf aber noch ohne Spezialwerkzeug wieder lösen. Unser Standard-Empfehlung!

  • Hochfest:
    Nur verwenden, wenn die Schraube dauerhaft fixiert bleiben soll zum Beispiel bei Reparaturen mit Gewindespiralen, bei denen eine besonders feste Verbindung gewünscht ist. Eine Demontage ist meist nur mit Hitze (z. B. durch einen Brenner) möglich.

Marken wie Loctite oder Liqui Moly bieten gute mittelfeste Varianten an – aber auch andere Hersteller haben brauchbare Alternativen.


So wendest du es richtig an

  • Weniger ist mehr!
    Es reicht ein kleiner Tropfen am Anfang des Gewindes. Der verteilt sich beim Eindrehen über das ganze Gewinde. Ein dicker Wulst ist überflüssig – und reine Verschwendung.

  • Sauberes Gewinde ist Pflicht!
    Bevor du Schraubensicherungsmittel aufträgst: Reinige das Gewinde fettfrei – z. B. mit Bremsenreiniger. Nur so kann das Mittel richtig wirken und eine dauerhafte Verbindung eingehen.


Dosiertipp aus der Praxis

Viele kennen das: Die Tube lässt sich schwer dosieren, entweder kommt nichts – oder zu viel. Eine clevere Lösung aus dem Werkstattalltag:

  • Verwende eine günstige Spritze mit grober Kanüle.
    Damit lässt sich das Schraubensicherungsmittel exakt und sauber dosieren – perfekt für gezieltes Arbeiten.

Wichtig: Wenn die Spritze länger liegt, kann die Kanüle verkleben. Entweder austauschen oder mit einer Nadel wieder freistechen. Solche Spritzen-Sets gibt es günstig im Handel.


Fazit

Schraubensicherungsmittel ist dein Freund!
Es erhöht die Sicherheit, schützt vor Korrosion und spart dir auf lange Sicht viel Ärger. Nutze die mittelfeste Variante für alle gängigen Schraubverbindungen am Fahrrad, achte auf saubere Gewinde und dosiere sparsam – dann hast du lange Freude an deinem Bike und bleibst sicher unterwegs.