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Speed-Sensor am E-Bike: Funktion, Fehlerquellen und worauf du achten musst

Wie der Speed-Sensor die Geschwindigkeit misst, warum er unverzichtbar ist und was passiert, wenn er ausfällt

E-Bikes sind auf unseren Straßen längst Alltag aber nur unter einer wichtigen Voraussetzung: Sie müssen ihre Geschwindigkeit aktiv messen und den Antrieb bei Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit abschalten können. Genau dafür ist der Speed-Sensor verantwortlich.

Doch wie funktioniert dieser Sensor eigentlich genau? Welche Unterschiede gibt es bei verschiedenen Systemen? Und worauf solltest du achten, wenn er nicht korrekt arbeitet? Das und mehr erfährst du in diesem Beitrag.


1. Warum braucht ein E-Bike überhaupt einen Speed-Sensor?

Laut Gesetz darf ein Pedelec (Pedal Electric Cycle) nur bis 25 km/h unterstützen. Um diese Grenze zuverlässig einzuhalten, muss das System wissen, wie schnell sich das Fahrrad bewegt unabhängig davon, ob am Lenker ein Tacho sichtbar ist oder nicht.

Der Speed-Sensor übermittelt diese Information an die Motorsteuerung. Wird die Maximalgeschwindigkeit erreicht, drosselt das System automatisch die Unterstützung. Ohne diesen Sensor wäre ein E-Bike nicht zulassungsfähig.


2. Verschiedene Arten der Geschwindigkeitsmessung

a) Interne Messung über die Motordrehzahl

Bei manchen günstigen E-Bikes, etwa mit Vorderradantrieb, erfolgt die Geschwindigkeitsmessung direkt über die Motordrehzahl. Weil sich das Vorderrad direkt mit dem Motor dreht, kann das System daraus mithilfe der Zollgröße des Rades die Geschwindigkeit berechnen.

Diese Methode funktioniert nur bei sehr einfachen Systemen und ist in modernen E-Bikes kaum noch zu finden.

b) Externer Speed-Sensor

Heute üblich ist ein externer Speed-Sensor, der in Kombination mit einem Magneten an Speiche oder Bremsscheibe funktioniert. Diese Bauform ist präzise, unabhängig vom Antriebssystem und einfacher zu warten.


3. So funktioniert der externe Speed-Sensor

Der Sensor ist meist am Hinterbau des Fahrrads angebracht. Der zugehörige Magnet sitzt in der Regel entweder:

  • an einer Speiche, oder

  • auf der Bremsscheibe.

Wenn das Rad sich dreht, bewegt sich der Magnet am Sensor vorbei. Das System zählt die Umdrehungen pro Zeitspanne und berechnet daraus die Geschwindigkeit. Der Radumfang ist im System hinterlegt oder wird per Software definiert.

Tipp: Der Magnet muss exakt an der vorgesehenen Position am Sensor vorbeilaufen – das ist entscheidend für die fehlerfreie Funktion.


4. Sensorposition und Unterschiede bei Bosch & Co.

Bei älteren Modellen sitzt der Sensor oft gut sichtbar außen, z. B. am hinteren Rahmen oder an der Kettenstrebe. Neuere (und optisch aufgeräumte) Modelle verlegen ihn nahe an die Bremsscheibe, oft hinter dem Bremssattel – dadurch ist er schwerer zugänglich, aber besser geschützt.

Sonderfall: Bosch Smart System

Beim neuen Bosch Smart System kann der Speed-Sensor auch in den Motor integriert sein. Dabei befindet sich der Magnet z. B. am Ventil bzw. an der Felge, und der Sensor misst intern die Radbewegung, ganz ohne externes Kabel.


5. Häufige Fehlerquellen beim Speed-Sensor

a) Falsche Magnetposition

Ein häufiger Grund für Fehler ist eine ungenaue Ausrichtung:

  • Der Magnet muss direkt über die Markierung am Sensor laufen (meist ein kleiner Strich oder Nut).

  • Zu großer Abstand oder ein zu tiefer oder zu hoher Laufpunkt führen zu Störungen oder Ausfällen.

b) Magnet locker oder entmagnetisiert

Wenn der Magnet beschädigt, verschoben oder nicht mehr magnetisch ist, wird keine Bewegung erkannt. Das System kann dann in einen Fehlermodus oder Notlauf gehen. Teste einfach mit einem Schraubenzieher, ob der Magnet noch anzieht.

c) Kabeldefekt

Die Kabel dürfen nicht gekürzt oder verlängert werden. Beschädigte Kabel sind durch passende Ersatzteile mit korrekter Länge zu ersetzen, niemals flicken oder löten!


6. Was tun bei einem Fehler im Speed-Sensor-System?

  • Fehlermeldung im Display prüfen

  • Magnet-Position und Abstand kontrollieren

  • Sensor auf festen Sitz prüfen

  • Ersatzmagnet oder Sensor testweise tauschen (Kreuztausch)

Wenn alles korrekt sitzt und trotzdem keine Geschwindigkeit angezeigt wird, kann ein Austausch des Sensors notwendig sein.


Fazit: Klein, aber entscheidend

Der Speed-Sensor ist unscheinbar aber unerlässlich. Er sorgt nicht nur für ein sicheres und regelkonformes E-Bike-Erlebnis, sondern ist auch einer der häufigeren Fehlerpunkte bei Problemen mit der Unterstützung. Mit etwas technischem Verständnis und einem systematischen Blick lässt sich der Sensor aber leicht kontrollieren und bei Bedarf justieren oder austauschen.