Warum sollte man Unterlegscheiben verwenden?
In diesem Beitrag erfährst du, wann und warum du Unterlegscheiben verwenden solltest – und worauf du dabei achten musst.
Unterlegscheiben – für viele Mechaniker ein Alltagsgegenstand, der viel zu oft unterschätzt wird. Dabei spielen sie eine wichtige Rolle beim Schutz von Bauteilen und beim richtigen Anziehen von Schrauben.
In diesem Beitrag erfährst du, wann und warum du Unterlegscheiben verwenden solltest – und worauf du dabei achten musst.
1. Wofür sind Unterlegscheiben gut?
Der wichtigste Zweck einer Unterlegscheibe: Sie schützt das Werkstück vor Beschädigungen.
Immer dann, wenn die Schraube aus einem härteren Material besteht als das Bauteil, in das sie eingeschraubt wird, kann es zu Problemen kommen. Beim Festziehen kann sich der Schraubenkopf ins weichere Material „einfräsen“ – das Bauteil wird beschädigt.
Die Lösung: Eine Unterlegscheibe verteilt die Kraft gleichmäßig und verhindert, dass sich die Schraube ins Werkstück gräbt. Stattdessen dreht sich die Schraube auf der Unterlegscheibe – das Bauteil bleibt unversehrt.
2. Welche Größe sollte die Unterlegscheibe haben?
Die Größe der Unterlegscheibe hängt vom Material des Werkstücks und der aufzuwendenden Kraft ab:
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Je weicher das Werkstück, desto größer sollte die Unterlegscheibe sein – so verteilt sich die Kraft auf eine größere Fläche.
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Bei geringem Drehmoment oder wenig Belastung, wie z. B. an einem Fahrrad-Gepäckträger, reicht oft eine kleinere, dünnere Unterlegscheibe.
3. Was passiert, wenn man sie weglässt?
Wenn du eine Unterlegscheibe weglässt, obwohl sie vorgesehen ist, kann das Auswirkungen auf das Drehmoment haben. Ein Teil der Anzugskraft geht dann verloren, weil die Reibung zwischen Schraubenkopf und Werkstück höher ist – vor allem bei weichem Material. Das bedeutet: Die Vorspannkraft in der Schraube wird geringer, obwohl du sie mit dem richtigen Drehmoment angezogen hast.
4. Kunststoff-Unterlegscheiben – wann sinnvoll?
Unterlegscheiben gibt es nicht nur aus Metall, sondern auch aus Kunststoff. Diese sind besonders sinnvoll bei Bauteilen aus Kunststoff, wie etwa:
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Kettenschützer
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Schutzbleche
Sie sind flexibler und können leichte Bewegungen und Toleranzen ausgleichen. Dadurch wird das Risiko minimiert, dass Kunststoffteile an starren Kontaktstellen brechen.
Tipp: In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, zwei Unterlegscheiben zu kombinieren – zuerst eine Kunststoffscheibe direkt am Bauteil, darüber eine Metallscheibe, die die Kraft aufnimmt und gleichmäßig auf die Kunststoffscheibe verteilen kann. So gehst du auf Nummer sicher.
5. Spezielle Unterlegscheiben zur Schraubensicherung
Es gibt auch Unterlegscheiben mit speziellen Funktionen – zum Beispiel zur Schraubensicherung:
z.B. Federscheiben üben durch ihre Form einen leichten Druck auf die Schraube aus, sodass sich diese nicht von selbst lösen kann.
Diese Varianten ersetzen aber keine normale Unterlegscheibe! Sie sollten zusätzlich zur Standard-Unterlegscheibe verwendet werden, um Werkstück und Schraube optimal zu schützen.
Fazit: Unterlegscheiben richtig einsetzen
Unterlegscheiben sind kleine Helfer mit großer Wirkung. Sie:
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schützen das Werkstück vor Beschädigung,
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verbessern die Kraftübertragung,
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erhöhen die Sicherheit der Verbindung
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und verhindern, dass sich Schrauben ungewollt lösen.
Ob Metall oder Kunststoff, groß oder klein – wichtig ist, dass du gezielt und passend zur Anwendung die richtige Unterlegscheibe auswählst. Dann bleibt deine Schraubverbindung langlebig, sicher und professionell montiert.
Wenn du Fragen zur Auswahl oder Anwendung von Unterlegscheiben hast, helfen wir dir gern weiter – sprich uns einfach an oder schreibe uns im Chat!