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Was bedeutet Dichte in der Werkstoffkunde?

Was ist eigentlich Dichte und wie wird sie gemessen?

In der Werkstoffkunde beschreibt die Dichte, wie schwer ein bestimmtes Material bezogen auf sein Volumen ist.
Einfacher gesagt: Wie viel wiegt ein Stück Material mit festgelegter Größe?

Wie wird die Dichte gemessen?

Stell dir einen Würfel vor, dessen Kanten jeweils genau 1 Zentimeter lang sind. Dieser hat ein Volumen von genau 1 Kubikzentimeter (cm³).

Die Dichte gibt nun an, wie viel dieser eine Würfel wiegt, und wird üblicherweise in Gramm pro Kubikzentimeter (g/cm³) angegeben.

Beispiel:

  • Aluminium hat eine Dichte von 2,7 g/cm³.

Leichtmetall oder Schwermetall?

Ob ein Werkstoff als Leicht- oder Schwermetall gilt, hängt von seiner Dichte ab:

  • Leichtmetalle: Dichte unter 5 g/cm³ (z. B. Aluminium)

  • Schwermetalle: Dichte über 5 g/cm³ (z. B. Stahl, ca. 7,85 g/cm³)

Warum ist die Dichte wichtig?

Die Dichte hilft dir, vorher das Gewicht eines Werkstücks zu berechnen, noch bevor es überhaupt gefertigt wurde. Du brauchst dafür nur:

  1. Das Volumen deines Bauteils (in cm³)

  2. Die Dichte des Materials (g/cm³)

Faustregel: Je höher die Dichte, desto schwerer wird dein Bauteil – bei gleichem Volumen.

Rechenbeispiel:
Volumen × Dichte = Gewicht

So weißt du schon vorab, wie schwer dein fertiges Bauteil sein wird.


Stahl in der Werkstoffkunde – Eigenschaften, Unterschiede und Mythen

Stahl war über Jahrzehnte der klassische Werkstoff im Fahrradbau – und ist es vielerorts immer noch. Doch was macht Stahl eigentlich so besonders?

Grundlegende Eigenschaften von Stahl:

  • Sehr gut umformbar: Stahl lässt sich in verschiedene Formen bringen, ohne schnell zu brechen.

  • Zäh: Er hält auch unter Umformung Belastungen stand, ohne direkt zu reißen.

  • Schweißbar: Einzelteile lassen sich durch Schweißen dauerhaft verbinden.

  • Gut zerspanbar: Drehen, Fräsen oder Bohren – alles kein Problem mit Stahl.

  • Gute Wärmeleitfähigkeit: Stahl leitet Wärme besser als viele andere Metalle.

  • Magnetisch: Die meisten Stahlsorten reagieren auf Magneten.

  • Härtbar: Durch Wärmebehandlung lässt sich die Oberflächenhärte erhöhen.

Stahl ist nicht gleich Eisen!

Ein häufiger Irrtum: Stahl = Eisen?
Stimmt nicht! Der entscheidende Unterschied liegt im Kohlenstoffgehalt:

  • Stahl: Kohlenstoffanteil bis maximal 2,06 %

  • Eisen (Gusseisen): Kohlenstoffanteil über 2,06 %

Während Stahl umformbar, schweißbar und gut bearbeitbar ist, lässt sich Eisen fast nur gießen.

Edelstahl vs. Niro / Nirosta – Was ist der Unterschied?

Auch hier gibt es häufig Missverständnisse:

  • Edelstahl: Bedeutet erstmal nur, dass der Stahl sehr rein ist, also wenig Begleitstoffe (Schwefel, Phosphor) enthält. Edelstahl kann aber trotzdem rosten!

  • Niro / Nirosta: Bezeichnet nicht rostenden Stahl. Niro/Nirosta ist eine Edelstahlsorte mit hohem Chromanteil.

Wichtig:
Ein Stahl darf sich „nicht rostend“ nennen, wenn er mindestens 10,5 % Chrom enthält.

Weitere wichtige Werte für Stahl:

  • Schmelzpunkt: ca. 1530 °C

  • Dichte: ca. 7,85 g/cm³

  • E-Modul: Zwischen 190 und 210 GPa (Gigapascal), je nach Stahlsorte.

Fazit:

Stahl ist ein unglaublich vielseitiger Werkstoff. Im Fahrradbau wird er vor allem geschätzt, weil er:

  • Belastbar und fehlertolerant ist

  • Leicht zu reparieren (z. B. Schweißen)

  • Auch bei Beschädigungen nicht direkt versagt

Das macht ihn zum idealen „Heavy-Duty-Werkstoff“ für langlebige und robuste Fahrräder.